Ja zu einem großen Schritt
Im März 2021 habe ich mich entschieden: Ich ziehe nach Kolumbien, nach Caldas/ Antioquia, eine Stunde von Medellín entfernt, im Landesinneren. „Echt, Du wanderst aus?“ waren erste Reaktionen. Auswandern klingt so groß und anfangs bin ich fast selbst erschrocken und hatte Herzklopfen, als ich davon sprach… Inzwischen spreche ich lieber von meinem Umzug dorthin, das klingt weniger endgültig. Denn: Erst wenn ich dort lebe, ankomme, mich mehr und mehr zurechtfinde, eintauche in das Leben, noch mehr Kontakte finde, mich geborgen und sicher fühle wird sich herausstellen, ob ich langfristig im schönen Kolumbien leben werde.
Ja zum Blog
Im Oktober 2021 habe ich mich dazu entschlossen, einen Blog zu schreiben. Angeregt haben mich viele Menschen, beruflich und privat, denen ich von meinen Kolumbienplänen erzählt habe. Zunächst hatte ich Hemmungen und fragte mich: Was will ich mit der Welt teilen? An wen richte ich mich? Was interessiert wen? Ist das nicht zu viel Selbstdarstellung? Was ist der Sinn? Und wie gehe ich mit negativen Kommentaren um? Und: Ich habe großen Respekt vor dieser Technik. Was auch eine Rolle spielt: Ich habe einen großen Perfektantreiber, das heißt ich will alles richtig richtig gut machen. Diesen kenne ich schon lange und mir gelingt es immer besser, mich nicht zu Höchstleistung anzutreiben.
Lust statt Frust
Dieser Blog soll mein Lustprojekt und kein Stressprojekt sein! Meine Texte richten sich an Menschen, die mich kennen oder kennenlernen möchten, die an meinem Abenteuer Leben in Kolumbien interessiert sind: Freund*innen, Familie, Wahlfamilie, Kolleg*innen, Auftraggeber*innen, Workshopteilnehmer*innen.
Mein Ziel: Ich möchte viele Menschen inspirieren, die interessiert sind an: Kolumbien, Leben in dieser fremden Kultur, Auswanderung ü 50, den eigenen Weg finden, Veränderungen wagen, sich weiter entwickeln, achtsam und bewusst leben.
Wie ich auf Kolumbien komme
Bereits 1994/95 lebte und arbeitete ich in Medellín, Kolumbien. Dies war möglich über die Sporthochschule Köln. Ich konnte im Rahmen einer Hochschulpartnerschaft an der öffentlichen Universidad de Antioquia in Medellin als Physiotherapeutin und, als meine Spanischkenntnisse ausreichend waren, an der Uni als Lehrbeauftragte am Institut für Sport arbeiten. Das war eine Herausforderung und wunderbare Erfahrung!
Biodanza eröffnet Welten
In den letzten Jahren war ich, dem deutschen Winter entfliehend, für mehrere Wochen in Medellín und habe an vielen Workshops in Biodanza teilgenommen. Hierbei habe ich wunderbare Menschen kennengelernt. Einige gehören heute zu meiner kolumbianischen Wahlfamilie.
Was Biodanza ist? Übersetzt heißt Biodanza Tanz des Lebens und wurde von dem chilenischen Antropologen und Psychologen Rolando Toro entwickelt. Es ist ein Tanzsystem, das tanztherapeutische Elemente enthält. Eine Biodanzasession folgt einer klaren Struktur und dauert 1,5-2 Stunden, in denen nach dem Anfangskreis untereinander nicht mehr gesprochen wird. Getragen und stimuliert von Musik findet freie Bewegung und Begegnung statt, mit den anderen Menschen und mit sich selbst, Ziel ist es, sich selbst und anderen näher zu kommen, so wie es für einen selbst stimmig ist, frei ohne Korrektur und ohne Druck.
Ziel ist es, tanzend und achtsam neue Erfahrungen auf körperlicher und seelischer Ebene zu machen, sich mit sich und anderen zu bewegen, sich selbst spüren, erkennen und annehmen, was gerade innerlich los ist, Lebensfreude und Lebendigkeit wachsen zu lassen.
Biodanza öffnet Herzen, macht frei und geschmeidig, bereichert, ermöglicht Glücksgefühle und fördert die persönliche Weiterentwicklung. Unter anderem dank meiner 6-jährigen Biodanzaerfahrung in vielen Gruppen in Deutschland und Kolumbien habe ich noch mehr zu mir selbst gefunden, mein Herz geöffnet, immer wieder Selbst-Bewusst-Sein genährt, mich freier gemacht von inneren Hemmungen, Klarheit gefunden darüber, was mir wirklich wichtig ist. Kurzum: ohne Biodanza hätte ich diesen Schritt nach Kolumbien nicht gewagt.